Die unterschiedlichen Corona-Tests
Bei Covid-19-Tests ist grundsätzlich zwischen zwei Testarten zu unterscheiden. Es gibt die PCR-Tests und die Antigen-Tests.
Der PCR-Test
Bei PCR-Tests (PCR = Polymerase-Kettenreaktion) handelt es sich um ein Standardverfahren, welches zur Diagnostik von Viren genutzt wird und automatisiert erfolgt. Dieses Testverfahren gilt als das sicherste, um eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachzuweisen. Für die Testung werden Proben in Rachen und/ oder Nase entnommen und getestet. Bei dem gängigen Verfahren wird das Erbmaterial der Viren vervielfältigt, sodass es auch bei geringer Anhäufung nachzuweisen ist. Dieses Testverfahren kann nur in Laboren erfolgen und bedarf einer Vorbereitungs- und Wartezeit von mehreren Stunden.
Der Antigen-Test
Der sogenannte Antigen-Test (auch PoC = Point-of-care-Test) lässt sich auch ohne Labor durchführen und kann mit einem Schwangerschaftstest verglichen werden. Auch hier wird mittels Abstrich eine Probe aus dem Rachen und/ oder der Nase entnommen und auf einen Teststreifen gegeben. Ziel ist es, die Eiweißstrukturen von SARS-CoV-2 nachzuweisen: Falls das Virus nachweisbar ist, verfärbt sich der Teststreifen.
Vorteile und Risiken eines Antigen-Tests
Bei Antigen-Testungen ist es vorteilhaft, dass sie relativ kostengünstig sind und deutlich schnellere Ergebnisse liefern, als die PCR-Tests. Außerdem kann der Test auch außerhalb von Laboren, z.B. in Pflegeeinrichtungen, durchgeführt werden. So können möglicherweise infizierte Menschen isoliert werden, um eine Ansteckung zu verhindern.
Bei Antigen-Tests wird eine höhere Virus-Menge benötigt, um ggf. ein positives Ergebnis zu erhalten. Deshalb gilt diese Form des Tests als fehleranfälliger. Bei einem negativen Testergebnis ist also nicht auszuschließen, dass doch eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegen könnte. Außerdem kommt es häufiger vor, dass ein Ergebnis falsch positiv ist. Aus diesem Grund müssen positive Antigen-Tests mittels eines weiteren PCR-Tests bestätigt werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stellt eine regelmäßig aktualisierte Liste aller Antigen-Tests zur Verfügung.
Der Antikörper-Test
Ein weiterer Schnelltest ist der sogenannten Antikörper-Test. Anders als beim Antigen-Test, der aussagt, ob man aktuell infiziert ist, soll der Antikörper-Test zeigen, ob man in der Vergangenheit mit einem Corona-Virus infiziert war und somit ggf. immun ist.
Der Antikörper-Test soll nachweisen, ob sich Antikörper im Abwehrsystem gebildet haben. Diese Antikörper bilden sich nach einem Kontakt mit dem Erreger und sind oftmals mehrere Jahre wirksam1. Auch die Testung verläuft anders: Statt eines Abstrichs wird eine gewisse Menge Blut benötigt, z.B. aus der Fingerkuppe. Dem Blut wird auf einem Teststreifen ein Lösungsmittel hinzugefügt. Je nach Ergebnis färben sich schon nach wenigen Minuten ein oder mehrere Felder des Tests. Wichtig ist, dass der Antikörper-Test frühestens 14 Tage nach Symptomen durchgeführt wird, da sich Antikörper nicht sofort im Blut nachweisen lassen.
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Vorteile und Risiken des Antikörper-Tests
Der Antikörper-Test kann nachweisen, ob bei der getesteten Person eine Infektion mit einem Corona-Virus vorlag. Es ist allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt, dass das Vorhandensein von Antikörpern auch eine Immunität gegen SARS-CoV-2 bedeutet. Nicht alle Antikörper schützen vor einer Covid-19 Erkrankung (mehr Informationen dazu liefert z.B. das Ärzteblatt). Es können auch durch andere Corona-Virus-Infektionen Antikörper im Organismus vorhanden sein. Es ist also nicht eindeutig zu belegen, dass die getestete Person mit SARS-CoV-2 infiziert war.
Außerdem kann ein Ergebnis auch falsch positiv oder falsch negativ ausfallen – die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber vorhanden. Hinzu kommt, dass bei der Interpretation der Ergebnisse auch die Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Infektion berücksichtigt werden muss. Es sind also diverse Entscheidungsfaktoren vorhanden, die ggf. keine fehlerfreie und eindeutige Aussage eines Antikörper-Tests zulassen. Dies gilt es dringend zu bedenken, wenn ein Antikörper-Selbsttest durchgeführt wird. Daher können diese Tests auch nicht als Nachweis für Reisen o.ä. genutzt werden.
Wichtig ist auch, dass du dich bei einem positiven Antikörper-Test nicht uneingeschränkt sicher fühlst. Es kann sein, dass das Vorhandensein von Antikörpern im Organismus keine Immunität impliziert. Es muss sich also weiterhin zwingend an die AHA-Regeln (Abstand wahren, auf Hygiene achten, Alltagsmaske tragen) gehalten werden, um sich und andere vor einer Infektion zu schützen. Eine große Auswahl an Mundschutz (Einmalmasken, Stoffmasken, FFP2 Masken) findest du online und in der Filiale.