Vorsicht bei Bernsteinketten und Veilchenwurzeln
Während viele Hebammen und Mütter auf das Tragen einer
Bernsteinkette als Zahnungshilfe schwören, ist ihre angeblich schmerzlindernde Wirkung durch die Freisetzung ätherischer Öle nicht wissenschaftlich belegt. Auch birgt das Tragen einer solchen Kette gewisse Gefahren für das Baby: Es könnte sich damit strangulieren oder an gelösten Teilen verschlucken. Wenn Sie dennoch eine Bernsteinkette bei Ihrem Baby nutzen möchten, kaufen Sie diese nur im
Babyfachhandel, achten Sie auf eine vorhandene Sollbruchstelle, eine Reißfestigkeit von mindestens
90 Newton und darauf, dass die Bernsteine jeweils einzeln verknotet sind.
Manche Eltern wünschen sich natürliche Alternativen zu den industriell hergestellten Beißringen und greifen wegen ihrer schmerzstillenden Wirkung auf die
Veilchenwurzel zurück. Das Problem hierbei ist allerdings die mangelnde Hygiene. Auf dem Holz können sich schnell Keime bilden und selbst regelmäßiges Auskochen hilft dagegen nur bedingt. Möchten Sie die Veilchenwurzel ausprobieren, achten Sie darauf, dass sie immer gut
durchtrocknet und entsorgen Sie rissige und kaputte Wurzeln direkt.
Durchfall beim Zahnen? Fieber und weitere Symptome
Während leicht erhöhte Temperatur und weicher Stuhl normale Begleiterscheinungen des Zahnens sein können, sind es Fieber und Durchfall – entgegen der landläufigen Meinung – nicht. Allerdings ist während des Zahnens die Immunabwehr der Kinder geschwächt und begleitende Infekte können die Folge sein. Suchen Sie bitte deshalb bei ernsteren und anhaltenden Krankheitssymptomen Ihres Babys, wie hohem Fieber oder starkem Durchfall, unbedingt den Kinderarzt auf.
Zahnpflege für die ersten Zähne
Bereits beim ersten Zähnchen sollten Sie bei Ihrem Kind mit der
Zahnpflege beginnen. Die Milchzähne sind wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne. Fallen sie zu früh aus, kann sich an der Stelle der Kieferknochen
nicht richtig entwickeln und Zahnfehlstellungen können die Folge sein.
Deshalb ist die Zahnhygiene auch bei den Kleinsten ein wichtiges Thema. Am Anfang können Sie das Zähnchen mit einem
Tuch, Wattestäbchen oder einer Fingerzahnbürste reinigen. Später empfiehlt sich eine weiche Kinderzahnbürste in Kombination mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta. Diese stärkt den Zahnschmelz und unterstützt die Remineralisierung.
Fluorid ist ein wichtiger Mineralstoff, der sich wie ein Schutzmantel über die Zähne legt und so das
Kariesrisiko durch Süßigkeiten, Obst oder saure Getränke vermindert.
Der erste Zahn ist auch das
Signal für den Antrittsbesuch beim Zahnarzt. Dieser wird einen kurzen Blick auf das Zähnchen werfen und vielleicht noch ein paar Tipps zur Milchzahnpflege geben. Auch wenn die erste Untersuchung nur ein paar Minuten dauert: Es ist immer gut, den Zahnarzt frühzeitig zu konsultieren, um einer Zahnfehlentwicklung vorzubeugen.
Zähnchen für Zähnchen gut begleitet
Die Zeit des Zahnens ist eine Herausforderung für Baby und Eltern. Jedes Kind zahnt in einem anderen Tempo, und auch die Beschwerden variieren von Kind zu Kind. Mit viel Geduld und Zuwendung und einer Reihe von erprobten Hilfsmitteln begleiten Sie Ihr Baby sicher auf dem Weg zum gesunden Milchgebiss.
Lesetipps: Wenn Babys zahnen
- Jakob und seine Zahnbürste. Nele Banser/Peter Friedl, Carlsen Verlag
- Die Zahnputzfee. Bärbel Spathelf/Susanne Szesny, Albarello
- Karius und Baktus. Thorbjörn Egner, cbj